Wir befanden uns gerade auf der Rückfahrt aus Mauthausen, als wir alle die Nachricht erhielten: der Flug, der kaum mehr als 24 Stunden später angesetzt worden war, war ausgefallen. Streiks. Wir würden über Frankfurt fliegen, einen halben Tag später als gedacht. Und so begann unsere Spanienreise, wie es die meisten Reisen tun: mit Stress.
Über den nächsten und einzigen Schultag der Woche hinweg jedoch wich die Verunsicherung über die Verspätung langsam aber sicher der Realisation, dass wir uns nun nicht mehr um 2:30 Uhr vor der Bildungseinrichtung einzufinden hatten – ein Faktum, welches Gerüchten zufolge sogar den jeweiligen Lehrkräften einen Seufzer der Erleichterung entlockte. Als wir uns dann schlussendlich vormittags bereits in vollster Urlaubsmontur trafen, hätte die Vorfreude kaum größer sein können, und nach einer wie durch ein Wunder nahezu reibungslos verlaufenden Durchzählaktion (kaum ein Schüler war mehr als 15 Minuten verspätet) sahen wir alle zu, wie die Schule im Rückspiegel des Busses langsam kleiner wurde.
Was folgte, lässt sich nur schwer in Worte fassen. Natürlich könnte ich jetzt von dem Palmenmeer Elches erzählen, von den prachtvollen Plätzen in Alicante und von dem arabischen Schloss, welches hoch über der Großstadt thront. Ich könnte die verschlungenen Altstadtgassen Villajoyosas und das Dächermeer von Altea beschreiben, aber am Ende wäre das immer noch nur ein winziger Teil von all dem, was wir erlebt haben. Nichts könnte den Spaziergängen am Strand, dem Shopping im Corte Inglés oder den kleinen Tapas-Restaurants der Seitenstraßen je gerecht werden.
Die Sprachschule, die uns am Ende dann doch weiter gebracht hat, als jeder einzelne es je zu denken vermocht hätte. Die vielfältigsten Menschen, die wir an unserer Partnerschule kennenlernen durften. Das alles sind Bruchstücke eines Ganzen, das dann noch einmal größer ist als die Summe eines jeden Einzelteiles.
Die Gastfamilien, die uns auch dann noch mit offenen Armen empfangen haben, wenn wir um 1 Uhr in der Nacht mit den Hosen voller Sand und der Nachricht einer im Meer verlorenen Brille zurückgekehrt sind, die Gastfamilien, die nun weiterleben, irgendwo dort draußen, so als wäre nie etwas passiert. Doch wir wissen, dass etwas passiert ist, denn Spanien war, neben stressig, anstrengend, wunderschön und vielleicht auch ein wenig lehrreich, vor allem eins: unvergesslich.
Autor: Robert Mayerhofer, 7BR
Diese Mobilität wurde mithilfe von Mitteln der Europäischen Union finanziert.