Ich möchte Euch ein bisschen von meinem Auslandsjahr am Lycée Fabert in Metz (Frankreich) erzählen:
Eine Freundin aus meiner französischen Klasse hat mich gefragt, ob ich mein Auslandsjahr in 3 Wörtern beschreiben kann – und die ersten 3 Wörter, die mir dazu eingefallen sind, waren: Éclairs, amis (Freunde) und fêtes (Feste). Das Wort Éclair hat zwei Bedeutungen: Zum einen ist ein Éclair eines der vielen traditionellen französischen Süßspeisen, das mit einer Schokoladen-, Vanille- oder Kaffeecreme gefüllt wird und wirklich très bien schmeckt! Zum anderen bedeutet Éclair aber auch „Blitz“ – und für mich ist dieses unglaublich fantastische Jahr en France blitzschnell vergangen! Jetzt zu den amis, den Freunden: Im Laufe dieses Jahres konnte ich viele neue Leute kennenlernen, die nach und nach auch zu richtig guten Freunden wurden, nicht nur meine nouvelle famille, meine Gastfamilie, sondern auch les étudiants, die Schüler aus meiner Klasse und les collègues vom Kletterkurs, die man hier auf dem Foto sieht. Selbst, als ich mir zu Beginn mit der Sprache noch ziemlich schwergetan habe, waren alle 35 Schüler meiner Klasse – der Seconde 1 – sehr aufgeschlossen und hilfsbereit. Zu meinem Glück waren in meiner Klasse auch einige, die Deutsch sprechen und mir – vor allem am Anfang des Jahres – sehr weitergeholfen haben. Daher habe ich mich in meiner Klasse immer gut aufgehoben gefühlt. Auch les professeurs, die Lehrer, sind sehr zuvorkommend und haben immer Rücksicht auf mich genommen, mir Stoffgebiete nochmal extra erklärt und mir erlaubt, bei den Tests und Schularbeiten ein dictionnaire zu benutzen (eines, dass mir meine professeure de biologie für dieses Jahr geschenkt hatte). Der Schulalltag en France sieht allerdings ein bisschen anders aus als en Autriche: In meiner Schule, dem Lycée Fabert in Metz, gibt es ungefähr 2000 Schüler; wir verbringen den ganzen Tag, also toute la journée in der Schule, meistens von 8 – 16 oder bis 18 Uhr; zu Mittag essen wir gemeinsam in der Kantine: Dort gibt es jeden Tag ein Salatbuffet, eine Hauptspeise (immer mit Fleisch) und eine Nachspeise. Das Essen in der Kantine ist überraschend gut und sehr ausgewogen. Doch auch bei meiner Gastfamilie konnte ich viele traditionelle Gerichte der cuisine française kennenlernen. Am Mittwochnachmittag haben alle Schüler frei und die Schule bietet die verschiedensten sportlichen Aktivitäten an. So bin ich etwa dem Kletterkurs beigetreten, mit dem wir auch bei verschiedenen compétitions, Wettbewerben, teilgenommen haben – das waren immer sehr aufregende und auch lustige Erlebnisse. Jetzt noch zu den fêtes: Daran wird in Frankreich eindeutig nicht gespart! Als ich im August des letzten Jahres in Metz angekommen bin wurde gerade das Fête des Mirabelles gefeiert, also des Mirabellenfest, und bis Oktober gab es dann fast jedes Wochenende irgendein spectacle. Bei diesen Festen ist die ganze Stadt auf den Beinen, um nichts zu verpassen. Es gibt Lichtershows, Wasserspiele, Bootsfahrten auf der Mosel (die durch Metz fließt) und viele andere unglaubliche Events. Auch die Stadt an sich ist incroyablement belle, unglaublich schön, und voller Kultur: Es gibt eine wunderschöne, sehr große Kathedrale (die man hier auf dem Foto sieht), das Centre Pompidou (ein bedeutendes Kunstmuseum) und viele nette Geschäfte. Dieses Jahr war also ohne Zweifel eines der beeindruckendsten meines Lebens, da ich nicht nur eine neue und aufregende Kultur kennengelernt habe und sehr selbstständig geworden bin, sondern auch très bons amis gefunden und wirklich gute Freundschaften geknüpft habe.